Kolibri Heute 2024 - Flipbook - Seite 17
Schlussfolgerungen und Perspektiven: Es gibt starke Hinweise darauf, dass chronischer Stress zur
Krebsentstehung beiträgt, indem er die meisten Krebsmerkmale moduliert. Es wurden molekulare
und systemische Mechanismen identi昀椀ziert, die diese Effekte vermitteln. Chronischer Stress beein昀氀usst das Auftreten verschiedener wichtiger Ereignisse, die das Fortschreiten von Krebs durch ARs/
GRs fördern, einschließlich der Aufrechterhaltung stammzellähnlicher Merkmale, Metastasierung,
Angiogenese, Anhäufung von DNA-Schäden, Apoptoseresistenz, Immun昀氀ucht und metabolischer
Neuprogrammierung. Diese Erkenntnisse liefern eine Grundlage für die Behandlung stressbedingter Tumoren. Stresssignale programmieren Immunzellen durch Glykometabolismus neu, stören
Immun-Checkpoints und regulieren die Verteilung von Immunzellen bei TME. Das Verständnis der
Mechanismen, durch die chronischer Stress seine immunsuppressive Funktion steuert, könnte die
Krebsimmuntherapie verbessern, was auch ein potenzieller Durchbruch für die derzeitige mangelnde Wirksamkeit der Immuntherapie sein und zur Entdeckung neuer Therapieansätze beitragen könnte. Chronischer Stress wirkt sich auch auf tumorassoziierte Stromazellen aus und führt zu einer
Neuformung von TME. Darüber hinaus beein昀氀usst chronischer Stress die neuronale In昀椀ltration von
Tumoren, was einen möglichen Mechanismus dafür darstellt, wie Stresshormone in das TME gelangen. Dies erinnert uns daran, uns bei der Krebsbehandlung auf die Auswirkungen von chronischem
Stress zu konzentrieren und rechtzeitig psychologische Interventionen zu ergreifen, um den chronischen Stress der Patienten zu lindern.
Epidemiologische und klinische Studien haben gezeigt, dass Stress das Wiederauftreten von Krebs
und die Wirksamkeit von Krebsbehandlungen beein昀氀usst. Und der Einsatz synthetischer Glukokortikoide als entzündungshemmende und schmerzstillende Begleitmedikamente in der Krebsbehandlung beeinträchtigt die Wirksamkeit der Immuntherapie, was derzeit auch eines der Probleme ist,
die in der klinischen Praxis gelöst werden müssen. Durch die Modulation des Nervensystems und
die Störung von Stressanpassungsmechanismen könnte der Einsatz von BBs in Synergie mit antiangiogenen Medikamenten, Immuntherapie, Strahlentherapie oder Chemotherapie bei der Behandlung
wirksam sein, aber zur Überprüfung dieser Hypothese sind RCTs erforderlich. In der Zwischenzeit
hilft die Komplementär- und Alternativmedizin Krebspatienten, ihre Lebensqualität durch verschiedene Aspekte psychologischer Interventionen, Bewegung, Ernährungsstrategien, Kräuter und Nahrungszusätze sowie Kräuter und Nahrungszusätze zu verbessern, indem sie die Angst der Krebspatienten lindert und dann das Fortschreiten des Tumors lindert.
Diese pharmakologischen und nicht-pharmakologischen Ansätze gegen chronischen Stress bieten
neuartige interventionelle Behandlungen für Krebs.
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