Kolibri Heute 2024 - Flipbook - Seite 36
Scham
S
cham ist die tiefste der „negativen Emotionen“ ein Gefühlt, dass wir fast um jeden
Preis vermeiden wollen. Leider beeinträchtigt unsere beständige Angst vor Scham unsere
Fähigkeit, die Realität zu sehen.
Scham ist eine komplexe Emotion, die mit einem
negativen Selbstwertgefühl und einem Gefühl der
Unzulänglichkeit verbunden ist. Hier sind einige
wichtige Aspekte, die die psychologische Erklärung von Scham beleuchten:
1.
Selbstwertung:
Scham ist eng mit der Selbstbewertung verbunden. Menschen erleben Scham, wenn sie das Gefühl
haben, gegen ihre eigenen Werte, Normen oder Erwartungen (sowohl persönliche als auch gesellschaftliche) verstoßen zu haben.
2.
Soziale Dimension:
Scham ist oft eine soziale Emotion, da sie mit der Bewertung durch andere in Verbindung steht. Menschen können sich schämen, wenn sie glauben, dass andere sie ablehnen oder verurteilen werden.
3.
Selbstkonzept:
Scham kann das Selbstkonzept beein昀氀ussen. Menschen neigen dazu, sich als minderwertig oder
unwürdig zu betrachten, wenn sie sich schämen. Dies kann zu negativen Gedanken über das Selbst
führen.
4.
Lernen und Konditionierung:
Scham kann auch durch Lernprozesse entstehen, wenn Menschen früh in ihrem Leben negative
Erfahrungen mit Scham gemacht haben. Diese Erfahrungen können zu einer erhöhten Sensibilität
gegenüber schambezogenen Situationen führen.
5.
Kulturelle Ein昀氀üsse:
Kulturelle Normen und Werte spielen eine Rolle bei der De昀椀nition von schambehaftetem Verhalten.
Was in einer Kultur als anstößig oder unangemessen betrachtet wird, kann die Wahrnehmung von
Scham beein昀氀ussen.
6.
Vermeidungsverhalten:
Menschen, die sich schämen, neigen oft dazu, schambesetzte Situationen zu vermeiden. Dieses Vermeidungsverhalten kann jedoch zu einer weiteren Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls führen.
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